Ich ziehe um. Nach Südafrika. Ein vielleicht klein aussehender Schritt nach außen hin, aber ein ganz großer für mich persönlich. Von meinen Erfahrungen, Abenteuern und meinem neuen Leben in Pretoria werde ich hier erzählen. Hoffentlich können wir so in Kontakt bleiben! Ich würde mich freuen.

Sonntag, 18. Dezember 2011

2. Ferienwoche - Kapstadt

Kapstadt war wunderbar.
Freitag sind meine Mutter und ich schon vorgeflogen, weil ich am Wochenende die südafrikanischen Tanzmeisterschaften hatte. Ich bin ziemlich zufrieden mit meinen Leistungen und habe unter Anderem einmal den dritten Platz! Es war auf alle Fälle eine besondere Erfahrung.
Samstag nach der ersten Hälfte des Turniers waren wir in Century City im Canal Walk, einer riesigen Shopping-Mall.
Sonntag kamen dann Janni und Papa nach und wir sind in das Guesthouse "gezogen", in dem wir die Woche geblieben sind. Es war dort wirklich schön und weil wir einen Mietwagen hatten, war auch alles gut zu erreichen.
Wir waren auf dem Tafelberg, an mehreren kleineren, aber sehr idyllischen Orten an der Küste entlang, am Kap der Guten Hoffnung, bei den Pinguinen am Boulder's Beach und Bettisbay, in Franschoek und dem Weinland, in der Universitätsstadt Stellenbosch und natürlich auch in Kapstadts Innenstadt selbst. Nicht zu vergessen: die schönen Strände!
Wenn ihr mal nach Südafrika kommt, müsst ihr unbedingt nach Kapstadt. Dort ist es viel cooler und städtischer als hier. Der einzige Grund, waruum ihr auch nach Pretoria müsst, bin ich ;)
Ich versuche, ein Südafrika-Album auf Facebook zu machen. Mal schauen, wie das mit dem hochladen klappt.
Bis dahin - schon mal von ganzem Herzen frohe Weihnachten und nur das Beste für's Neue Jahr!

Donnerstag, 8. Dezember 2011

1. Ferienwoche

Gestern Abend sind wir vom Kailager wiedergekommen! Es war total schön, wenn mir auch ein wenig zu religionsbezogen. Aber da es von der Kirche war, war mir das ja mehr oder weniger im Voraus bewusst. Der Ort, an dem es war, in der Nähe von Port Edward (was jetzt selbst nicht wirklich toll ist) war wunderschön. Am Strand waren kaum Leute außer uns, das Meer hatte die perfekte Temperatur zum Schwimmen mit coolen Wellen und an manchen Stellen so mit Felsen. Sehr idyllisch, das ganze! Es hat mir auch gefallen, viele aus meiner Klasse noch besser kennenzulernen. Außerdem habe ich so auch eine Austauschschülerin aus Berlin kennengelernt, mit der ich mich auf Anhieb super verstanden habe. Sie bleibt auch in Pretoria und wir werden in Zukunft sicher öfters was unternehmen :) Ich habe die Woche wirklich sehr genossen.
Morgen geht es für mich weiter nach Kapstadt. Ich freue mich sooo darauf! Da ich meine Kamera mitnehme, bekommt ihr davon ganz sicher auch Fotos zu sehen.
Ich war heute beim Friseur, habe eine neue Gitarre gekauft (mein Weihnachtsgeschenk - ich liebe sie!) und in so einem asiatischen Laden genau so einen Ring mit türkisenem Stein gefunden, wie ich ihn schon immer suche. Also rundum gelungen!
Es ist irgendwie ziemlich komisch, im Dezember im Bikini sich am Strand sonnen zu können. Daran muss man sich echt gewöhnen, aber es ist wirklich cool!
Jetzt muss ich zum zweiten Mal innerhalb acht Tagen meinen Koffer packen. Spaßig! Aber das ist es sowas von Wert. Ich glaube, wir haben in unserer Unterkunft in Kapstadt Internet; vielleicht schaffe ich es, dann schonmal was zu posten.
Eure Katha

Mittwoch, 30. November 2011

Letzter Schultag!

Der zweite letzte Schultag der zehnten Klasse wäre somit auch erledigt: am 10. Januar geht es endlich in die elfte! Die 5 Ferienwochen bis dahin freuen mich noch um einiges mehr und ich werde sie natürlich in vollen Zügen genießen :)
Heute Abend geht es schon los nach Port Edward, an die Küste, und zwar in ein Feriencamp. Fast alle aus meiner Klasse kommen mit. Die Woche am Strand wird hoffentlich richtig schön. Janni kommt auch mit. Es gibt weder Elektrizität noch warmes Wasser, aber dann konzentriert man sich eher auf das wirklich wichtige. Und wie gesagt: das muss ich ja nur sieben Tage lang aushalten ;) Wir fahren durch die Nacht mit dem Bus dorthin.
Zwei Tage, nach dem ich wieder zurück bin, fliege ich nach Kapstadt. Am 10. und 11.12. sind die Tanzmeisterschaften, auf die ich schon wirklich gespannt bin. Danach bleiben wir noch eine Woche dort. Ich kann es kaum erwarten, die Stadt zu erkunden und ordentlich shoppen zu gehen. Es soll dort wirklich cool sein.
Wie es danach weitergeht und wie das alles war, schreibe ich euch, wenn ich wieder da bin. Fotos kommen bestimmt auf Facebook oder auch hier auf den Blog.
Jetzt muss ich erst noch meinen Koffer fertig packen!
Euch allen eine schöne Adventszeit, genießt, dass es bei euch kalt ist (ja, tut es) - wenigstens kommt ihr so ein wenig in Weihnachtsstimmung! Bei dem strahlenden Sommerwetter hier fällt mir das eher schwer.

Dienstag, 15. November 2011

Mein Zimmer!

Ich habe (eigentlich für Annika) am Wochenende eine ganz ganz kurze "Room Tour" von meinem Zimmer gefilmt und auf den Skydrive von Hotmail hochgeladen. Wenn dich auch interessiert, wie ich jetzt wohne, schick mir einfach auf Facebook eine Message oder eine Mail an kathamc@yahoo.de mit deiner hotmail-Adresse und dann kann ich das so einstellen, dass du es dir auch anschauen kannst. Also, wenn du das irgendwie verstehen konntest und du neugierig bist, melde dich! Das mit Skydrive ist ziemlich praktisch, wenn ich mal Fotos vom Haus, etc. mache die vielleicht nicht jeder sofort sehen sollte, kann ich sie da auch hochladen und nur für bestimmte Leute freischalten.
Alles Liebe, Katha

Montag, 14. November 2011

Im südafrikanischen Shoppingcenter.

sexy schmexi. Meine Mutter und ich hatten einen kleinen Lachanfall und mussten es fotografieren.

Freitag, 11. November 2011

...

Das ist eine wahre Geschichte. Ist einer Freundin meiner Mutter passiert, die auch noch nicht lange hier ist :)
Bei den Tankstellen hier sind auch immer Leute, die darauf warten, dass sie für drei Euro oder so das Auto von jemandem waschen können. Die Freundin wollte es also das erste Mal ausprobieren und ist neben ihrem Auto stehengeblieben, weil sie schauen wollte, ob die das auch anständig machen und so. Dann hat sie so ein weißer Südafrikaner (=Afrikaaner) auf Afrikaans angesprochen, weil er irgendwas sagen wollte, was sie aber nicht verstanden hat, also hat sie ihm auf Englisch geantwortet, dass sie aus Deutschland neu hier ist und so. Dann war er ganz interessiert und hat gefragt, wie man in Deutschland eigentlich Autos wäscht. Sie ganz verwirrt: "Hä, wie meinen sie das jetzt?" Er: "Na, es gibt bei euch doch keine Schwarzen!" ....
Also hat sie ihm das Prinzip einer Waschanlage erklärt, was er sich kaum vorstellen konnte. Abschließend meinte er dann: "Aber danach sind die Autos bestimmt nicht so perfekt geputzt wie wenn ein Schwarzer das gemacht hat!"
Ja ja, die Südafrikaner.
:P

Montag, 7. November 2011

Schuluniform


Wie ihr wahrscheinlich schon wisst, gibt es hier an der Deutschen Schule eine Schuluniform. In Südafrika ist das an den Schulen so üblich. Unsere besteht aus einer schwarzen Hose oder dem schwarzen Schulrock, wahlweise dazu ein schwarzes, weißes oder rotes Polohemd mit dem Schullogo drauf, schwarze Schuhe und je nach Wetter gibt es noch einen Pullover oder eine Fleecejacke sowie eine Regenjacke. Oben seht ihr ein Foto von mir in meiner Schuluniform. Ich hatte heute mal das schwarze Polohemd an :) Leider ist das Bild ein bisschen unvorteilhaft (nein, ich habe nicht zugenommen, haha) und das Oberteil sitzt da gerade nicht so richtig, aber so könnt ihr es euch wenigstens ein bisschen besser vorstellen. Außerdem seht ihr im Hintergrund einen Teil vom Eingang zu unserem Haus und das schöne Sommerwetter!
Natürlich geht es morgens schneller, wenn die größte modetechnische Wahl, die man treffen kann, ist, sich zu entscheiden, welche Farbe von Polohemd man tragen will. Trotzdem vermisse ich es, mich durch meine Anziehsachen auszudrücken und aussuchen zu können, wie ich mich präsentieren will. Aber schlimm ist es auch nicht. Als ich das erste Mal, noch von Berlin aus, auf der Schulwebsite die Schulkleiderordnung gelesen habe, wollte ich erst gar nicht hierhin. Keine Schminke, genaue Regelungen, welche und wie viele Schmuckstücke erlaubt sind, keine Schminke, nur durchsichtige Lippenpflege oder durchsichtiger Nagellack... das war ein ganz schöner Schock. Zum Glück (!) ist das in Realität an unserer Schule nicht so schlimm, schminken tun sich wie in Berlin auch fast alle Mädchen, Nagellack ist egal und wenn man mal eine schwarze Strickjacke trägt, die nicht zur Schulniform gehört, wird sich höchstens mal ein Lehrer beschweren aber es passiert auch nichts.
An den südafrikanischen Schulen wird das nicht so locker gesehen. Die Mädchen dürfen sich nicht schminken oder Nagellack tragen und müssen ihre Haare im Pferdeschwanz tragen. Oft sind die Uniformen sehr unvorteilhaft und in hässlichen Farben und die Jungs müssen zum Beispiel so komische kurze Hosen mit Kniestrümpfen tragen. Krawatten, Blusen und Blazer sind auch häufig. An der Schule meiner südafrikanischen Freundin Louri gibt es auch vorgeschriebene Schultaschen und Schuhe. Da kann ich mich wirklich noch sehr glücklich schätzen!
Dass die Schuluniform zu mehr Gleichheit und Toleranz beiträgt, bezweifele ich ein bisschen. Aber vielleicht hängt die gute Klassengemeinschaft auch ein bisschen damit zusammen? So richtig beurteilen kann ich das nicht. Ich fand jetzt auch an meinen bisherigen Schulen nicht, dass irgendwer wegen seinen Anziehsachen ausgeschlossen oder gemobbt wurde, aber das soll es wohl ja auch geben. Ich finde, dass man durch seine Anziehsachen aber auch ein bisschen zeigt, wer man ist. Mit Schuluniform fällt man da vielleicht nicht so vorschnell Urteile über Andere wegen ihrem Aussehen, aber meiner Meinung nach wird so dann noch eher auf die äußere Erscheinung und die Figur geachtet, was doch auch nicht so toll ist. Schließlich weiß man selbst, was einem am besten steht, und wenn alle das Gleiche tragen, kann schneller verglichen werden.
Ich trage inzwischen eigentlich ganz gerne Schuluniform. Irgendwie gibt es doch auch ein bisschen das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Trotzdem würde ich, wenn ich es mir aussuchen könnte, lieber meine eigenen Sachen tragen. Das kann ich natürlich auch - aber erst nach der Schule.

Dienstag, 1. November 2011

Dies und das

Auch wenn nichts weiter Bahnbrechendes passiert ist, gibt es doch immer einiges zu berichten J

Mein Zimmer ist jetzt so gut wie fertig; das einzige, was noch fehlt, sind neue Lampen. Leider gibt es hier kein IKEA, sonst hätte sich das jetzt bestimmt schon erledigt. Trotzdem: Wenn ich dann endlich welche gefunden habe, werde ich ein paar Fotos posten. Wonach ihr auch Ausschau halten könnt, ist ein Schuluniform-Post, dafür fehlt auch nur noch das Foto von mir in Schuluniform, aber das lässt sich ja schnell machen.

In der Schule beginnen nächste Woche die Examen, das heißt man kommt nur für die Prüfungen in die Schule. Ich muss zwar mitschreiben, aber meine werden nicht bewertet, also kann ich das ganze ziemlich entspannt angehen.

Freitag konnten wir uns für die Schule verkleiden (obwohl Halloween erst Montag war, aber ok) und ich bin als Nerd gegangen, mit kariertem High-Waist-Rock, Bluse, Loafers, zwei Zöpfen und natürlich einer Nerd-Brille. Es ist sowieso immer cool, wenn man mal nicht Schuluniform tragen muss, und wir hatten wirklich alle unseren Spaß. Nach der Schule war ich beim Schulfest von meiner südafrikanischen Freundin Louri vom Tanzen. Ich habe nette neue Leute kennengelernt und es war ganz lustig. Hier in Südafrika, wo alle so offen und herzlich sind, fällt einem erst auf, wie unfreundlich und wortkarg die Deutschen den meisten Ausländern scheinen müssen.

Samstag war ich mit meinen Eltern in Johannesburg in einer Mall. Wir haben ein Kleid für die Tanzmeisterschaften gesucht, aber keines gefunden. Inzwischen habe ich aber sogar mehrere zur Auswahl. Abends war ich noch im Kino und habe Fright Night 3D geschaut. War jetzt zwar nicht atemberaubend, aber für einen Gruselfilm ganz gut.

Sonntagmorgen (ich werde hier wirklich geradezu zum Frühaufsteher! wer hätte das gedacht…) habe ich Kekse gebacken. Wir haben zwei Backofen und ich habe beide gleichzeitig benutzt, das fühlt sich voll professionell an ;) Nachmittags war ich noch verabredet und gegen Abend habe ich meine Freundin Lotte besucht, die mit einer Nierenentzündung krank im Bett liegt. Dann waren wir als Familie bei einem richtig leckeren Inder essen.

Inzwischen ist auch richtig der Sommer angekommen. Es ist tagsüber meist um die dreißig Grad warm und man wird schon nur vom Weg aus dem Auto ins Haus einigermaßen braun. In die pralle Sonne legen, das sollte man hier lieber lassen. Das Wetter lässt sich aber richtig gut aushalten, das müsst ihr mir glauben. Öfters regnet und gewittert es abends und dann ist die Luft wieder frisch und ein bisschen kühler. Blitzen tut es dabei richtig oft und man kann die Blitze auch total gut sehen. Das sieht wirklich beeindruckend aus; hoffentlich schaffe ich es mal, das zu fotografieren!

Leider haben wir heute mal wieder kein Internet, doch nicht wegen Stromausfall oder so, sondern weil wir unser Limit erreicht haben. So fortgeschritten, dass Privathaushalte Internetflatrates beantragen sind, sind die hier in Südafrika irgendwie noch nicht… Na ja, wenn morgen der erste November ist, wird es wieder gehen.

Wie gesagt, nichts besonderes, aber manchmal kann ja auch das Alltägliche ganz interessant sein. Finde ich jedenfalls, wenn ich zum Beispiel Annikas Blog lese J

Eure Katha

Samstag, 15. Oktober 2011

Pretoria



Pretoria ist bekannt für seine lavendelfarbenen Jacaranda-Bäume, die zur Zeit in voller Blüte stehen. Heute waren wir kurz in der Stadt bei den Union Buildings, von denen man einen Blick über Pretoria hat. Ich dachte, ich zeige euch mal ein paar Fotos. Hoffentlich gefällt es euch!

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Hier bin ich mal wieder!
Die erste Schulwoche nach den Ferien ist jetzt fast schon wieder geschafft. Morgen Abend ist an der Schule die Talent Show. Nachmittags kommt meine Freundin Lotte zu mir, wir gehen shoppen und dann zu dieser Talent Show. Einige aus meiner Klasse machen selbst mit und es wird bestimmt lustig. Für's Wochenende habe ich noch nichts geplant; vielleicht spiele ich mal Tennis. Man kann hier im Compound den Tennisplatz mieten für umgerechnet 2 € die Stunde, also wirklich nicht teuer.
Letzten Samstag war ich in Johannesburg beim Coldplay-Konzert. Es war richtig richtig toll! Vorher mochte ich Coldplay zwar auch schon, aber jetzt noch mehr :) Ich war dort mit Sarah, einem Mädchen aus der zwölften, ihrem Freund (der gleichzeitig auch mein Tennislehrer ist, hihi) und Cedric, auch in der zwölften an meiner Schule.
Obwohl noch Frühling ist, ist es jetzt eigentlich schon wie Sommer von der Temperatur her, nur dass es nie regnet, anders als im Sommer, wenn es öfter für so ein, zwei Stunden wohl regnet. Das heißt: 25-30 Grad, Sonnenschein, blauer Himmel - daran kann man sich wirklich gut gewöhnen! Bald werde ich das erste Mal in unserem Pool schwimmen gehen.
Silver Lakes, also unser Compound, ist gerade richtig idyllisch. Überall blühen Rosen, der Golfplatz ist richtig grün und überhaupt ist es hier sowieso schön. Ich mache mal ein paar Fotos und poste sie dann! Wenn ihr Langweile habt oder neugierig seid, könnt ihr euch ja mal die Website anschauen, da gibt es Fotos und ein Video: http://www.silverlakes.co.za/
Ich komme gerade vom Gitarrenunterricht. Und es ist jetzt auch so gut wie sicher, dass ich bei den südafrikanischen Standardtanzchampionships in Kapstadt im Dezember mitmache! Ziemlich aufregend.
Vom Schuljahr bleiben jetzt auch nur noch sechs Wochen oder so übrig; am 30. November fangen die Sommerferien an und gehen bis Mitte Januar. Die erste Woche gehen Janni und ich in so ein Ferienlager in der Nähe von Durban, da gehen viele hin aus meiner Klasse und auch Andere, die ich kenne. Darauf freue ich mich schon. Es ist von der Kirche organisiert; hat aber nicht wirklich was damit zu tun, wurde mir erzählt. Dann gehe ich ja nach Kapstadt zum Tanzen, wo ich wahrscheinlich mit meiner Familie noch eine Woche bleibe. Zurück in Pretoria kommen kurz vor Weihnachten unsere besten Freunde aus Deutschland! Mit ihnen fahren wir auch eine Woche nach KwaZulu-Natal in ein wunderschönes Ferienhaus. Ich kann es kaum erwarten.
So, das war jetzt alles ziemlich durcheinander, aber ich wollte mich mal wieder gemeldet haben :)
Alles Liebe, Eure Katha

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Wieder da!

Wie angekündigt waren wir ja von Samstag bis diesen Montag verreist. Eine Woche waren wir im Krüger Nationalpark. Von Elefanten und Giraffen über Nilpferde und Nashörner bis hin zu Löwen und Zebras haben wir wirklich viele Tiere gesehen. Wir haben immer ein oder zwei Nächte in Camps in so kleinen Häusern übernachtet und sind dann weitergefahren. Grundsätzlich war es richtig schön, aber so toll wie beim ersten Mal war Safari machen nicht mehr. Inzwischen fotografiere ich nicht mal mehr die meisten Tiere, weil ich denke, ach, so ein Foto habe ich sowieso schon und kann kaum noch Interesse zeigen ;) Natürlich sind die Unberührtheit und Weite der Natur atemberaubend, aber ich bleibe trotzdem ein Stadtmensch und finde Menschen immer noch besser als Tiere, haha. Nach einer Woche sind wir dann aus dem Krügerpark raus in die Drakensberge gefahren. Da waren wir an verschiedenen Orten. Die Natur da ist auch richtig schön und kommt einem irgendwie so unafrikanisch vor. Es ist grün und bergig und überhaupt ziemlich europäisch aussehend. Die letzte Nacht haben wir in einer Lodge übernachtet, die richtig schön war. Da fahren wir bestimmt mal über ein Wochenende wieder hin.
Seit Montag bin ich also wieder hier. Ich habe mich mit Freunden verabredet und eine Freundin hat zwei mal bei mir übernachtet. Und am Samstag gehe ich zum Coldplay-Konzert!
Standardtanzen macht mir immer mehr Spaß und ich merke auch schon richtig, dass ich besser geworden bin. Ende des Jahres stehen ja dann schon die Meisterschaften an!
Wenn ich es so sagen kann: Südafrika tut mir gut. Natürlich vermisse ich euch und Berlin sehr und werde es auch immer, aber inzwischen fühle ich mich hier richtig wohl und kann sagen: Ich bin glücklich. Was will man mehr?
In 254 Tagen komme ich nach Deutschland :)

Freitag, 23. September 2011

Frühlingsferien

Heute war der letzte Schultag des dritten Quartals. Wir hatten nur bis 12 Uhr Schule und die letzte Stunde war Aulastunde, Leute haben Reden gehalten und irgendwelche Lieder gesungen und so. Jetzt haben wir für zwei Wochen Ferien! Morgen fahren wir los zum Krüger-Nationalpark, wo wir von Lodge zu Lodge fahren werden und Safaris machen. Danach fahren wir noch in die Drakensberge und schließlich für die zweite Woche wieder hier nach Pretoria. Ich bin schon mit ein paar Freunden verabredet; langweilig wird es bestimmt nicht.
Seit gestern um halb fünf nachmittags haben wir Stromausfall und das ist ziemlich anstrengend. Gut, dass wir morgen wegfahren!
In der zweiten Woche haben wir bestimmt wieder Strom und Internet und ich habe Zeit zum skypen.
Wenn ich wiederkomme, werde ich berichten und Fotos posten!
Eure Katha

Montag, 19. September 2011

Oktoberfest 2011

Mein erstes Oktoberfest überhaupt, und zwar in Südafrika :)
Die ganze Woche über konnte man von Tag zu Tag beobachten, dass das Oktoberfest immer näher rückt: immer mehr Zelte, Tische, Bänke, Achterbahnen wurden angefahren und aufgebaut. Donnerstag fielen dann die ersten Unterrichtsstunden aus (wir mussten Plastikbesteck in Servietten wickeln. Unglaublich interessant. Na ja, zumindest die side conversations ;) Abends war die Eröffnung des Oktoberfests, allerdings nur für geladene Gäste, und ich hatte mich zum Brezelverkauf eingetragen. Am Freitag hatten wir nur bis zwölf Schule und durften sogar in Zivil, das heißt ohne Schuluniform, kommen. Nachmittags ging es dann richtig los. Das beste am ganzen war das socializen, die ganze Schule und richtig viele Leute von außerhalb waren da und es hat echt Spaß gemacht. Wenn nicht gerade die extra aus Deutschland eingeflogene "oompah-band" musiziert hat, konnte man im Hauptzelt auch ganz gut tanzen. Eine Freundin vom Tanzkurs war auch da. Danach habe ich bei einer Freundin übernachtet.
Samstag ging es leider schon früh los: Schon um acht mussten wir als Klasse aufräumen. Danach habe ich zuhause erstmal geschlafen, schließlich ging es am Abend wieder los. Feuerwerke gab es auch und die Stimmung war wirklich gut. Abgesehen davon, dass mir Leute Bier übers Bein gekippt haben, war Samstag also auch ganz cool. Drei Freundinnen haben noch bei mir übernachtet und Sonntag haben wir wirklich nur gechillt, Filme geschaut, hier in Silver Lakes spazieren gegangen, etc.
Donnerstag ist die Fashion Show der Schülervertretung an der Schule, und ich modele. Hoffentlich wird das nicht zu peinlich! Alles in allem wird es aber bestimmt sehr lustig werden.
Ach mensch, ich wünschte, ihr könntet das alles hier miterleben. Es gibt so viel zu erzählen! Aber nicht alles davon kann/will ich hier schreiben... Ich fühle mich jedenfalls wirklich angekommen und eingewöhnt, und das ist gut so.
Habe euch sehr lieb!

Montag, 12. September 2011

Endlich.


Pretoria, Samstag, 10 Uhr morgens: Mit zwei Wochen Verspätung kamen am Wochenende unsere Container an! Inzwischen sind alle Kartons ausgepackt und es ist einfach toll, endlich wieder richtig zu Hause zu sein. In meinem Zimmer müssen nur noch die Bilder aufgehängt werden.

Freitag, 26. August 2011

Schule - Dies und das

Falls du es noch nicht wusstest: Weil Südafrika unterhalb des Äquators liegt, sind die Jahreszeiten hier genau andersrum als in Deutschland. Deswegen fängt auch das Schuljahr Ende Januar an, weil die Sommerferien im November anfangen. Also musste ich entweder schulisch ein halbes Jahr zurück oder vor. Von meinen Noten her und so hätte ich lieber ein halbes Jahr übersprungen, aber weil man in der Oberstufe nicht quereinsteigen kann, da alles bis zum Abitur hin zählt, muss ich jetzt gerade nochmal das letzte Halbjahr der zehnten machen. Schlimm ist das aber nicht, das halbe Jahr wird später auch nicht so einen großen Unterschied machen und so kann ich erst nochmal entspannt und ohne Sorge Freunde finden und Südafrika kennenlernen. Vom Stoff her ist es sehr unterschiedlich, in Mathe zum Beispiel bin ich genau auf dem gleichen Level, was also sehr passt, in Chemie allerdings wird jetzt erst gemacht, was wir unter Anderem schon in der neunten hatten. Manches ist also ziemlich langweilig und Wiederholung, aber lieber das als zu viel Stress.

Wie gesagt fängt die Schule schon um 7.30 an, was aber gar nicht schlimm ist; hier ist einfach alles früher. Zweimal die Woche habe ich bis 15.45 Schule und die restlichen Tage nur bis 14.10. Also alles relativ gechillt!

Es gibt auch ziemlich viele Veranstaltungen an der Schule, wie zum Beispiel das Oktoberfest, das Mitte September ist. Ich wurde als eines von sechs Mädchen der zehnten und elften nominiert, Oktoberfestkönigin/-prinzessin zu werden, was ich sehr lustig fand, aber es hat mich auch irgendwie gefreut, weil es ja zeigt, dass ich schon gut aufgenommen und integriert wurde. Geworden bin ich es jetzt letzendlich nicht, sondern drei Elftklässlerinnen.

In Sport kann man wählen, was man machen will, also eigentlich eher Pakete, weil es eine spezielle Reihenfolge gibt. Bei mir wäre eigentlich gerade Schwimmen dran, aber das Schwimmbecken wird zurzeit noch repariert, deswegen hatten wir Tanzen (sowieso viel besser). Ab nächste Woche habe ich dann Netball, das ist hier ziemlich beliebt als Mädchensport. Grundsätzlich ist es so wie Basketball, nur dass man nicht dribbeln darf und die Körbe nicht diese Platte dahinter haben.

Es gibt an der Schule einen sogenannten Tuckshop, da kann man Brötchen, Brezeln, Pizza, Popcorn, Süßigkeiten etc. für ziemlich wenig Geld kaufen, und man kann auch ein Hot Lunch essen, wenn man will.

Locker gibt es hier auch, aber die benutzt man komischerweise eigentlich kaum, nur für die Sportsachen oder so. Das Andere trägt man alles so, weil zwischen den Stunden nicht so viel Zeit ist wie es in Berlin war.

So, das war erst mal alles. Vielleicht interessiert euch ja, wie es hier so an der Schule ist!

Donnerstag, 25. August 2011

Dass...

… ich mich inzwischen mehr oder weniger eingelebt habe oder zumindest realisiere, dass dies nicht ein Urlaub ist, sondern inzwischen Alltag mit Routine, lässt sich wahrscheinlich schon daraus erahnen, dass es jetzt länger her ist seit meinem letzten Post.

Ein Grund dafür ist auch, dass ich mehr mache und deswegen auch weniger Zeit habe. Standardtanzen mache ich hier in einer sehr schönen Tanzschule weiter, ein- bis zweimal die Woche Gruppenkurse und einmal die Woche eine Privatstunde. Ende des Jahres mache ich wahrscheinlich sogar bei den südafrikanischen Standardtanzmeisterschaften mit! Das wäre auf jeden Fall cool. An der Tanzschule mache ich auch Cardio Latin und hier im Compound habe ich einmal in der Woche Tennisunterricht. Und ab September fange ich auch mit Gitarrenunterricht an. Wie ihr seht, ist mein Terminkalender also voll! Aber das ist auch gut so. Im Moment habe ich auch noch genug Zeit für alles, weil wir hier nicht so viele Hausaufgaben bekommen und manches eher Wiederholung ist in der Schule.

Gestern habe ich bei einer Freundin übernachtet, wir haben einen Film geschaut und gequatscht. Das war schön, aber ich bin jetzt ziemlich müde J Samstag treffen sich mehrere bei einem Mädchen in meiner Klasse zum Kaffeetrinken oder so. Und morgen gehen wir zum James Blunt Konzert in Johannesburg! Ich freue mich richtig.

Das einzige, was noch richtig fehlt, damit Pretoria noch mehr zuhause wird, ist unser neues Haus. Also klar, das Haus ist da, aber unsere Sachen noch nicht. Zumindest sollte morgen der Container Anfang September im Hafen ankommen und theoretisch können wir dann in ungefähr zwei Wochen mit dem Einziehen beginnen. Eigentlich sollte alles schon morgen ankommen… L Hoffentlich geht es jetzt trotzdem so schnell wie möglich, ich will es unbedingt! Keine Lust mehr auf das Übergangshaus – ich will mein eigenes, neues Zimmer haben. Aber das wird ja schon irgendwann.

Ende September sind schon Frühlingsferien und wir fahren wahrscheinlich nach Kapstadt und an der Küste entlang. Der Frühling fängt jetzt gerade an und es ist schon ordentlich wärmer geworden.

Samstag war an der Schule „Fun Run“, leider bekommt man hier dafür aber Noten und muss 5km auf Zeit rennen. Also „fun“ ist für mich was anderes. Weil ich echt gar keinen Bock hatte, habe ich 31 min gebraucht, was aber ganz ok ist. Es gibt an der Schule viel zu viele Sportfeste; als nächstes kommt das Schwimmfest im Oktober. Und dabei haben mir in Berlin doch schon die Bundesjugendspiele gereicht, haha.

Das war’s jetzt erst mal wieder. Ich freue mich immer über eure Nachrichten! Und wenn wir endlich eingezogen sind und durchgängig Internet haben, geht das Skypen los J

Eure Katha

Mittwoch, 10. August 2011

„´Cause this is Africa “






Wellblechhütten am Straßenrand, Kinder, die in der staubigen, roten Erde einen kaputten Ball rumkicken, Ziegen und Kühe, die zwischendurch vor’s Auto laufen, Bäume, Büsche und ein strahlend blauer Himmel – das ist Südafrika. Eine wunderschöne Lodge in einem Nationalpark, wenn Elefanten, eine Leopardenmutter mit ihren Jungen, Giraffen, Löwen, wenige Meter von dir entfernt ungestört in Freiheit grasen, schlafen, entlangspazieren – auch das ist Südafrika. Krasse Gegensätze nebeneinander; Schönheit und Armut, Reichtum und Elend.

Montag und Dienstag waren schulfrei (wegen dem südafrikanischen Women’s Day), und das lange Wochenende haben wir genutzt um endlich mal etwas vom Land zu sehen. Zwei Stunden Autofahrt und wir waren da: die Ivory Tree Lodge (=Bezeichnung für „Hotel“, von dem aus man Safaris macht) im Pilanesberg-Nationalpark. Schon die Fahrt war ein Erlebnis, aber im Nationalpark ging es dann erst richtig los. Zwei Game Drives (=Bezeichnung für Safari; Safari heißt wortwörtlich eigentlich nur Reise) am Tag, in so einem richtigen Safari-Auto, mit Ranger, der einem alles erklärt und die Tiere zeigt. Morgens um sechs war der erste Game Drive, nachmittags um vier der zweite, jeweils drei Stunden lang. Eigentlich fehlen mir die Worte, um auszudrücken, wie unglaublich so etwas ist. Die Atmosphäre lässt sich kaum beschreiben. Unglaublich friedlich, man fühlt sich eins mit der Natur, fühlt sich neben den großen, beeindruckenden Tieren klein und unbedeutend, bla bla bla… Tut mir Leid für die Klischees und Kitschigkeiten. So etwas muss man wirklich einmal im Leben erlebt haben, um zu verstehen, was ich meine. Also wie gesagt: Ihr seid jederzeit herzlich bei mir eingeladen, dann werdet ihr schon sehen, wie das ist J

Eine Elefantenfamilie mit Jungen, nur wenige Meter vom Auto entfernt, grazile Giraffen, die im Gebüsch ohne Mühe an die höchsten Blätter gelangen, Löwen, die im Schatten eines Baumes ihre Beute verschlingen, die vom Aussterben bedrohten Nashörner, an Dinosaurier erinnernd, Zebras, die, unter Antilopen gemischt, grasen, was das Zeug hält, und und und. Ein Junge aus meiner Klasse, Deutsch-Südafrikaner, der dieses Jahr mit einem Schulaustausch das erste Mal in Deutschland war, meinte neulich, er könne nicht verstehen, wie man in so einer Enge leben kann. Ich schaute ihn nur fragend an, wozu braucht man denn Platz? aber jetzt verstehe ich es: Wenn man, soweit man schauen kann, nur unberührte Natur erblickt, das ist schon ein besonderes Gefühl.

Um zu den krassen Gegensätzen zurückzukommen: Auf dem Rückweg haben wir Zwischenstop in Sun City gemacht, das „Las Vegas Südafrikas“: Manche Leute haben wirklich zu viel Geld und zu wenig Geschmack. Wunderschöne Natur, zubetonierte Prunkvillen: Ein Widerspruch nur 30, 40 km voneinander entfernt.

Südafrika, ein Land der Gegensätze – was in den Reiseführern steht, stimmt wirklich. Auch die Schattenseiten muss man erlebt haben, um die Vorzüge dieses Landes genießen zu können, glaube ich. Mal schauen, was die Zukunft an Eindrücken bringt. Ich bin auf alle Fälle sehr gespannt und wünschte, ihr wärt bei mir, um das alles mit mitzuerleben. Ich muss jetzt erst einmal den ganzen Schlaf nachholen.

Bis demnächst,

Eure Katha

P.S.: Fotos, Fotos, Fotos: sie kommen! Nur Geduld. Mit dem lahmen Internet hier eine Herausforderung. Aber ich kriege es schon hin, vielleicht über Flicker oder Skydrive oder so, und poste dann, sobald ich es habe, den Link hier, ok? Erstmal wird Facebook dran sein, denk ich. Mal schauen.

Donnerstag, 4. August 2011

Kurzes Update!

Hallo ihr Lieben,
Ich wollte mich nochmal melden. Mir geht es schon viel besser! Gestern war ich mit ein paar Leuten aus meiner Klasse und noch anderen bowlen. Das war lustig, hat viel Spaß gemacht, und ich hatte die Chance, alle näher kennenzulernen. Nächsten Sonntag macht die ganze Klasse wahrscheinlich zusammen ein Braai, das heißt Grillen.
Montag und Dienstag haben wir frei!! Wir fahren 2.5 Std von hier entfernt in eine Lodge in einem Game Reserve und machen Safari. Darauf freue ich mich schon und ich werde natürlich berichten und Fotos posten!
Ich werde hier auch anfangen, Tennis zu spielen, direkt hier auf dem Compound, und Standardtanzen kann ich auch weitermachen, was mich freut.
Bis bald,
Eure Katha

Dienstag, 2. August 2011

Die ersten Schultage

Schneller als man denkt ist dann auch schon wieder der erste Schultag vorbei! Nachdem meine Eltern uns hingefahren haben, trafen wir unsere Klassenlehrer und gingen in die Aula, wo jeden Montagmorgen alle Schüler hingehen müssen und Announcements aller Art gemacht werden. Da traf ich schon die ersten Mitschüler: Wir sind 23 Schüler in der a-Klasse, alle waren nett, offen und hilfsbereit. Es gibt auch eine b-Klasse, die zum südafrikanischen Abschluss führt und in der fast nur Stipendiaten aus einem Township, das sich hier im Umkreis befindet, sind. Auch wenn ich mit denen nicht so viel zu tun hatte bis jetzt, scheinen sie auch sehr sympathisch zu sein.

Der Tagesrhythmus ist hier völlig anders. Weil es abends früher dunkel wird und es im Sommer ja auch um die Mittagszeit ziemlich heiß wird, ist alles im Vergleich zu Deutschland nach vorne geschoben. Die Schule beginnt schon um 7.30 (es gibt sogar Sport-AGs, die vor der Schule um 6.30 beginnen!), was heißt, dass ich um sechs aufstehen muss, und man geht abends dann halt früher ins Bett. Daran gewöhnt man sich, schwer vorzustellen, aber wahr, sehr schnell.

Anders als an der JFK ist die Pausenaufteilung. Nach jeder zweiten Stunde hat man 15 min Pause und in der Mitte des Tages einmal 40 min. Jede Schulstunde ist auch nur 40 min, dafür gibt es dann öfter Doppelstunden. Das mit den vielen kürzeren Pausen ist eigentlich ganz gut.

Schuluniform tragen zu müssen, daran habe ich mich jetzt schon gewöhnt. Morgens ist man schneller angezogen und in der Schule achtet man weniger darauf, was andere tragen. Ein Grund dafür, dass es an der Schule eine Uniform gibt, sind auch die Stipendiaten. Man trägt im Winter (also jetzt) eine schwarze Hose oder den schwarzen Uniformsrock mit schwarzer Strumpfhose, schwarze Schuhe, das Schulpolohemd in rot, weiß oder schwarz, darüber die Schulfleecejacke oder den Pulli und für draußen gibt es noch solche Jacken. Trotzdem mag ich Anziehsachen und so eigentlich sehr und vermisse es jetzt schon ein bisschen, mir auszusuchen, was ich anziehen will. Nach der Schule ziehe ich mich aber sowieso um und in der Schule schafft es wirklich auch Gemeinschaft.

Apropos Gemeinschaft: Dadurch, dass es nicht so viele Parallelklassen gibt, ist die Klassengemeinschaft viel stärker, jeder macht was mit jedem und in der Freistunde machen auch alle was zusammen, was wirklich schön und angenehm ist. Es gibt nicht so krasse Cliquen wie an der JFK und so. Obwohl ich das auch nicht so schlimm fand, weil ich euch ja hatte J

Wie ihr seht, geht es mir ganz gut und ich komme zurecht, aber ich vermisse Berlin und euch sehr. Ich wünschte, ich könnte ganz normal wie früher mit der S-Bahn in die Schule und Lunch mit euch verbringen. Oder ich wünschte, ich könnte die Zeit hier vorspulen, damit die anstrengende Eingewöhnungsphase vorbei ist und alles sich normal und wie zuhause anfühlt. Aber natürlich geht weder das eine noch das andere. Also muss ich einfach Geduld haben und optimistisch bleiben. Irgendwie wird das alles schon, dauer halt nur…

Ich habe euch sehr lieb. Vergesst das nicht!

Eure Katha

Sonntag, 31. Juli 2011

Wir sind da!

In den letzen Tagen ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Neulich noch mit Annika auf Korsika (was übrigens sehr sehr schön war) , heute schon in Südafrika – kaum zu glauben, aber wahr. Am Mittwochabend, nach dem letzten Treffen bei Starbucks, sind wir von Schönefeld aus nach Istanbul geflogen und von dort dann über Nacht nach Johannesburg. Wir konnten Business Class fliegen, das ist echt cool. Schön viel Platz und besser zum Schlafen als die Feldbetten, in denen wir auf Korsika schlafen mussten J Von Johannesburg aus wurden wir abgeholt und mussten dann ca. eine Dreiviertelstunde bis zu dem Haus, in dem wir bleiben, bis hoffentlich im August unsere ganzen Sachen kommen und wir in unser richtiges Haus ziehen können. Das Haus ist völlig in Ordnung, ich habe mein eigenes Zimmer und im Garten gibt es einen Pool, obwohl es zu kalt zum schwimmen ist weil hier gerade „Winter“ ist. Winter heißt hier morgens und abends kalt, 5 bis 10 Grad, tagsüber bis 20 Grad, und in der Sonne schön warm. Im Haus ist es allerdings ziemlich kühl, weil es nur 2 Monate im Jahr so kalt ist wie jetzt und sie deswegen schlecht isoliert sind. Zum Glück gibt es solche portable Heizungsdinger, aber frieren tut man wirklich eher drinnen als draußen.

Internet haben wir leider nicht, dazu müssen wir zwei Häuser weiter, was aber auch in Ordnung ist. Die letzten Tage ging das noch nicht, weil wir heute erst die Adapter gekauft haben und mein Laptop-Akku alle war. Aber jetzt kann ich mich endlich bei euch melden!

Natürlich ist es hier anders, aber irgendwie nicht total exotisch oder so. Am Straßenrand und an den Ampeln sind viele arme Menschen, die einem Sachen verkaufen wollen, die Erde ist rot und der Himmel immer strahlend blau ohne Wolken. Alle sind sehr herzlich, offen und freundlich. Im Supermarkt und Shoppingcenter gibt es alles so wie in Deutschland. Zu Recht gilt Südafrika als das europäischste Land Afrikas.

Wir wohnen in einem Sicherheitscompound, das ist wie ein Gebiet, das umzäunt und bewacht ist und wo man am Eingang Fingerabdruck machen muss, um reinzukommen. Man fühlt sich aber sehr sicher und nicht eingesperrt, weil der Compound riesig ist, ungefähr 2000 Häuser. Es ist eigentlich wie eine kleine eigene Stadt. Es gibt einen riesigen schönen Golfplatz in der Mitte, mit Clubhouse was auch ein Restaurant ist, Tennisplätze, Squashcourts, Freibad (obwohl die meisten Häuser eigene Pools haben), Friseur, Kosmetikerin, Wildparkbereich mit Tieren, die frei rumlaufen… Es leben wohl etwas mehr Südafrikaner als Ausländer hier und auch viele Deutsche. Außerdem sollen wohl fast alle aus der Deutschen Schule, auf die ich ja ab Montag auch gehe, hier wohnen. Auf dem Compound darf ich auch alleine überall hin, im Gegensatz zu „draußen“, wo man wegen der Kriminalität, etc. lieber gefahren werden sollte.

Heute waren wir in einem Shoppingcenter in der Nähe, um Simkarten, Adapter, und so weiter zu besorgen. Morgen sind wir zum Essen eingeladen und Montag geht die Schule los. Darauf bin ich sehr gespannt, auch darauf, wie es ist, Schuluniform zu tragen.

Hoffentlich komme ich bald dazu, auch ein paar Fotos zu posten, Fotos vom Haus oder Zimmer oder Schuluniform oder so schicke ich euch lieber über Facebook oder email, wenn ihr mögt. Schreibt mir einfach! Ich freue mich, von euch zu hören.

So, das war’s für’s erste. Cool, wenn Du bis hierhin gelesen hast, das freut mich J Wahrscheinlich habe ich tausend Dinge vergessen, und was ich alles so fühle, lässt sich eh nicht in Worte fassen, aber ich gebe mein Bestes. Ich verspreche euch auch, nicht mehr so viel auf einmal zu schreiben J

Vielen lieben Dank nochmal für eure süßen Briefe. Sie geben mir Kraft und zaubern mir immer ein Lächeln auf die Lippen. Ich bin froh, dass ich euch habe, und auch die Entfernung ändert nichts daran.

Vergesst micht nicht!

Eure Katha

Mittwoch, 6. Juli 2011

Die Zeit verfliegt.

Bald ist es soweit: Am Samstag geht es mit Annika los nach Korsika! Ich freue mich richtig. Endlich Sommer und nochmal zweieinhalb Wochen quality time mit meiner lieben Freundin. Ab heute übernachtet sie schon hier, weil ihre Wohnung schon leer steht.
Es wurden Abschiede gefeiert, Tränen geweint, Versprechen gemacht - aber so richtig vorstellen, dass ich nach den Sommerferien nicht wieder in unsere Wohnung, in mein Zimmer, an die JFK gehen werde, das klappt immer noch nicht ganz. Ich bin unglaublich dankbar für die wunderbaren Menschen, die ich hier kennenlernen durfte, und für die Erfahrungen, die ich in den letzten vier Jahren gemacht habe. Sie haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin.
Diese Woche gibt es noch viel zu erledigen. Arzttermine, Friseurtermin, Koffer für Korsika packen, nochmal Tschüss sagen... Ich bin froh, dass ich den eigentlichen Umzug nicht richtig mitbekommen werde, weil ich da schon weg bin. Es dauert ungefähr einen Monat, bis der Container auf dem Schiffweg in Südafrika bei uns ankommt (in der Zeit leben wir auch in einem möblierten Übergangshaus), und bis dahin müssen wir mehr oder weniger aus dem Koffer, oder besser gesagt aus der Kiste, leben. Per Flugzeug werden uns drei relativ große blaue Metallkisten geschickt, in die wir vorher packen können, was man so zum Leben braucht. Gar nicht so einfach, sich zu überlegen, wie man seinen Platz ausnutzt. Das muss ich also auch noch machen.
Langsam, aber sicher rückt der Umzug also näher. Unglaublich, aber wahr. Was ich davon halte und wie ich damit umgehen soll-ich weiß es noch nicht genau. Erst einmal freue ich mich auf die Zeit auf Korsika.

Sonntag, 19. Juni 2011

Nicht mehr ganz hier, aber auch noch nicht dort...

Alles ist neu. Aber doch irgendwie bekannt: Umzugsstress, noch viel zu erledigen, zu organisieren, nicht zu vergssen. Irgendwie ist dies der erste Umzug, mit dem ich mich schon im Voraus so beschäftige. Vielleicht ist es ganz gut, vielleicht mache ich mir damit auch nur selbst das Leben schwer. Aber es nicht zu tun, das kann ich mir im Augenblick gar nicht vorstellen.Auch wenn ich noch hier in Berlin lebe, bin ich doch nicht mehr ganz hier. Gedanklich bin ich oft schon im fernen Südafrika. Dabei sollte ich gerade jetzt nochmal ordentlich alles hier genießen. Leider scheint das fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Es gibt so viel, was ich eigentlich gerne noch machen würde, doch es gibt ein riesiges Problem, was mich davon abhält: die Zeit! Sie vergeht wie im Flug und vor allem momentan viel schnell. Eigentlich hatte ich vor, nochmal nach Brüssel zu fahren. Und nach Bamberg. Und auch sonst einiges. Doch wann soll ich das noch schaffen? In knapp drei Wochen geht es los nach Korsika und einen Tag nachdem ich wieder hier bin los nach Südafrika. Und jetzt? Ärgere ich mich über mich selbst. Dumm, dass gerade jetzt diese ganzen Dinge eigentlich noch von mir gemacht werden wollen. Damit werde ich wohl klarkommen müssen. Genauso wie mit der Physikarbeit morgen - noch so ein Ding. Für Schularbeit steht mir (verständlicherweise) gerade in dieser Zeit gar nicht mehr der Sinn. Zum Glück ist nur noch zwei Wochen Schule. Traurig ist das aber auch, denn mit dem Ende der 10. Klasse hier kommen auch ganz andere Sachen zum Ende.Gestern habe ich erstmal für die neue Schule Sachen gekauft. Dort muss ich eine Schuluniform tragen, bestehend aus einem weißen, roten oder schwarzem Polohemd mit Schullogo, einer schwarzen Hose und schwarzen Schuhen. Dann gibt es auch noch einen Rock der Schule. Eine schwarze Hose und gleich drei Paar schwarze Schuhe habe ich also schon gekauft. Dann steche ich am ersten Schultag nicht ganz so raus. Das mit der Schuluniform kann ich mir auch noch nicht ganz vorstellen. Morgens ist man dann ja ruck zuck angezogen. Das wird dann auch schon mal mein erstes "Abenteuer" :)
Ich weiß, das gehört alles mit dazu. Und doch ist die "nicht mehr ganz hier, aber auch noch nicht da" Zeit nicht leicht. Einerseits scheint alles noch so unwirklich und weit entfernt. Aber andererseits bin ich gedanklich auch nicht mehr nur in Berlin.